zib 01

 

 

 

zib welten

 

 

zu den drei welten

 

die Welt kommt aus der Waschmaschine: wie kommt eine Welt in eine Waschmaschine? sie lŠsst sich mitwaschen: Putzfrauen, WŠscherweiber, gemeines Reinigungsvolk nimmt den Schilling an und schmei§t den Globus auch noch rein, wŠscht ihn auch noch rein, dass es ein echtes und reines VergnŸgen fŸr alle Welt ist. die schmutzige Erde will auch mit in die SchŸssel und springt von der Seite hinzu, ach! Fehler! spuckts ihr die Welt zu: bršseln kannse sich gehn, braus dich! u.Š., faschier dich! u.s.v.a.m., hŠng di zum Gummi! ãhaudiÕindÕSockn!Ò vonmiraus, stiefel di!, hosel di!, ziag dia wos gschaits oo!, ziag dia wos luftdichts oo!, ziag di obawol gschait oo!, schee!, tuast di wol putzn, schee, ausaputzn, gell?, es soi scho so sei, dassd nit oizu treckat umnondlaufst ibarolumatum, gei?, gei schee?, gei? sis wol immarabissla treck umatum! a treck is ibarolumatum, geijo. wossoxt? der Globus hatte den AusfŸhrungen der Welt bislang unbeteiligt gelauscht und war nun ãinterpellŽÒ wie unsere westlichen Nachbarn sagen, und peinlich berŸhrt. er wollte kein Statement in Sachen Erde, und das war es wohl, wozu die Welt ihn schubbsÕte, verlieren und rŸlpste daher nur ungeniert, das konnte als Unhšflichkeit, Ungebildetheit, MagenschwŠche, Kulturlosigkeit oder simpel als Zeichen von fettem Schwein erkannt und gerŸgt werden, das war Ÿberschaubar, in seinen Konsequenzen begrenzt und war ihm recht: ãder Globus rŸlpsteÒ, das wars: die Welt ereiferte sich wie blšde, der Globus stank im Eck, die Erde war aus dem Spiel und es gab eine Art Familienfrieden, eine Art Familienruhe, das hei§t es war still und daher nicht sehr laut Gott sei Dank auf der Welt/Erde. der Globus war von Natur aus eher ruhig und alle hielten ihn fŸr umgŠnglich oder umgehbar, er schreit nicht und er heult nicht laut auf, das sei Sache der kreischenden Weiber und lauter Kinder, er halte die Luft an und verstršme langanhaltenden Frischeduft, ruft ihn jemand an, so sagt er: Hier Globus, nein, meine Frau ist nicht hier aber dort und dort und gibt die Nummer weiter, dort hŠngt alle Welt gesellig an der Leine, ja, eins weiter, bitte, eins weiter, einfach die nŠchste, ja, genau [...]

 

 

 

 

 

zib wiesen  

 

zu den drei wiesen

 

an der einen Wiese hockts und an der andern verkehrt sichÕs semmelweis: kreuzŸber kreuzunter, nimmermehr fŸr Blumen zum wiedererblŸhn gedacht, nimmermehr fŸr Kindswerk zum aufisteign gemacht, fŸr kein lebendigs Ding zum Gebrauch, zum Betrachte und zum Beschau allerdings auserkoren: sagt die kleine Staatsgewalt in der Hand die Staatsmacht: bitte, es ist hier ein FlŠchenstŸck besseren Ausma§es abgesteckt fŸr Hamster, Grille und das storchende GeflŸgulum: es ist hier nicht gedacht an Mensch und Trampel, es ist hier fŸr den besseren Tag ein besseres StŸck Land gewŠhlt, fŸr den KAISERLICHEN BLICK, wenn dem so wŠre, hier hat die Sonne Platz und von ihr Gezogenes, Fratzen aber nicht, KAISERLICHE STUPIDIT€T: jawohl, KING OF THE HOLY SON OF THE HOLY SUN: ja gerne, nur niemand soll sich nimmermehr am Gras vergehn und Halmfra§ und den Boden trŸben, nein.

     so sprachs das Gericht und Kleintier trollte sich und der Rasen rollte sich und die Sonne grollte sich und alle Welt vertollte sich.

     das war falsch, so wars falsch, so sollte es nicht sein und es sollte alles wieder an seinen ersten Platz kommen und welche gezŠhlten Deppen dŸrften am Rand streunen, falls unbedingt extrem erforderlich.

     so geschahs nach 14 Versuchen war es so Šhnlich zu sehen: Rasen und Rasenfra§, Kind und Kindsfra§, Kleintier und Kleintierfra§, Deppen und Deppenfra§: alles war hier wieder zu sehen, Bloom und Bloomsfra§, Sonne und Sonnenfra§, unter der Ebene Unterebenenfra§, Kautschuk tropft aus den BŠumen und rinnt ungetrŸbt in den Fu§boden weiter: der Boden verhŠrtet sich und die Bewohner des Gartens hauen sich die weichen Birnen an den harten Boden und verdummen so und so immermehr.

     das Ende der Geschichte sieht auf einen hart vergorenen, vergessenen Gartenboden, dessen Betreter nun auf ihm eingestorben verschmolzen sind, ein Humus fŸr besseres Gras, bessere Halme, schšneren Anblick und hartes VergnŸgen am Grase.

 

 

 

 

zib hundsfott

 

 

am hundsfott

 

unter der Erde sitzt am Hundsfott eine Seilschaft: es geht um Fragen der Demographie, des BeŠugens, des Untereinander Gemein Seins, wie erkenne ich ein Mitglied meiner selbst auf offener See, in der WŸste, im gemeinen All. wie schŸtze ich mir mein Kleinsein und mein Gemeinwesensein. wie erhalte ich Scheine fŸr den tŠglichen Bedarf. wie koste ich mich durch die Schokofabrik, ohne Schokogerinnsel oder Schokospur. wie lebe ich schwerelos. wie finde ich unabhŠngige GefŠhrten mit oder ohne BrŸste. wie finde ich des Lebens weites Landefeld, dort, wo ich, ich glaube, einmal war. weitere Fragen betreffen den Status der Person: hast du etwas gegessen. hast du geruht. hast du Kinder. hasst du. hasst du andere, dich alleine, andere sowie dich alleine auch. hasst du Geld. hasst du den Lebenszweck, den Rei§zweck, den Butterweck. du sollst nicht hassen lernen wir weiter: wir erleben jeden Tag neue SonnenaufgŠnge, die wir in unserem Aufzug verschlampfen. keiner wei§, wo es bessere SonnenaufgŠnge gibt, als hinterm Erdhausmond, das ist nach der Erdnacht (...) wir hšren gespannt jede weitere Folge: wir warten auf bessere Sonnenergebnisse: heute wieder nichts. wir warten auch auf eine berŸhmte Sonnenmeisterin, die im Schatten ihres mondŠnen Mannes gestolpert und nun leider nur mehr auf KrŸcken auf und abgeht, auf und niedergeht, dahin und dahergeht, ihre harte Gangart gegen ein weiches Schlurfen gewechselt hat, die ein Kleinkind hat, die eine Stelle hat, die ein Einkommen hat, die ein Auskommen hat, die ein richtig gemustertes Leben hat, die hat auch was Modernes mit, die hat auch was Nettes mit, die hat auch was Komisches mit und was Erlšsendes? hat sie vergessen. hat sie ein Patent gemacht? nein, sie hat ein paar Patente verglichen und sie hat ein paar LŸcken und schlechte Eigenschaften gesehen und notiert. hat sie ihr Kind mitgenommen? nein, sie hat es zu Hause gelassen und eingefroren, so dass nichts Ungeschicktes schlechterdings passiert. bist du meine Mutter? fragt ein jedes Kind nach dem Auftauen: hast du mich da hergebracht oder hervorgebracht? unsicher antwortet da jede angesprochene Person mit einem wahrscheinlichen Ja, ja, so ist es.

 

 

 

 

 

zib konditionen

 

 

UNTER SOLCHEN KONDITIONEN

 

wir erkennen eine Person anhand ihrer selbst, anhand ihres Hintergrunds, anhand ihrer Strahlung und mit den nštigen Anhaltspunkten in HŠnden. sind unsere HŠnde leer, so greifen wir zwar in die Luft, sind aber kraftlos und blind im Zupack, nehmen sie huckepack aber erstmal mit mit uns oder eine Kopie, zum Ziselier am heimischen Herd. wir bereiten den Sud und kosten: diese ist eine vedische, diese ist eine karnische, diese ist eine jenische, diese ist eine schwedische.

im weiteren Verlauf erfahren wir uns als Mitspieler dieser Person und wir stolpern Ÿber dŸnne FŠden, die sie um uns legt, wenn wir abwesend oder achtlos sind: es sind dies FŠden des Einbezugs, der Ma§nahme, Vermessungen der WellenlŠnge und der Frequenz natŸrlichen Atems. unter der Hand ergibt sich so das Relief einer neuen Person. an diese OberflŠche schmiegen sich neue Betrachtungen oder wiederum neue Personen als ganze Teile oder sie werfen kleine Pfeile auf die eben begrenzte FlŠche: du bist mein gro§es Ziel, oder: du bist mein ganzes Ziel, oder: du bist mein rotes Ziel und wenn ich dich nicht treffe, treffe ich eben das nette blaue oder das kleine schwarze oder den Hundsfott das ist mir auch recht das ist mir nicht unrecht so ist das ok É

unter solchen Konditionen lebt es sich nicht lange gut, der Kšrper zieht sich zurŸck, das Blut wird Šngstlich und die Adern zucken nervšs im blassen Fleisch. das mutigere Auge zwinkert in die Luft, huch! oh! ah! (Hilfe: sammle Pfeile, spiele Darts! o.€.)

 

 

 

 

zib islam

 

 

am islam

 

am Islam hŠngen verschiedene Vorstellungen dran: eine Mondvorstellung, in rot, ist immer dabei. es hŠngt auch Menschenfleisch, roh, an der Leine, das mit Heben und Senken des Mondes ein Heben und Senken der Achseln (ãAchselzuckenÒ) vollzieht. das Fleisch selbst lebt anonym, es tritt gemeinhin maskiert vor den grŸnen Vorhang und spielt die StŸcke (das ãBeiriedÒ, den ãSchlšglÒ, den ãTafelspitzÒ, u.a.), die man von ihm verlangt. ohne Unterlass wird fŸr das Finale geprobt: zu diesem Spektakel erscheint die ganze Verwandtschaft mit Fliegenklatschen und saust damit nach jedem gelungenen StŸck wild durch die Luft. Am Ende der Vorstellung wackeln die alten MŠnner, die alten Frauen, die jungen MŠnner und dann der Rest an den BŸhnenrand, die jungen hieven die alten hinauf und alle klatschen die Puppe von oben bis unten mŸrbe, so lange, bis sie noch nicht ganz tot ist: dann ist sie richtig durch und weich und zart fŸr den ersten Biss. wer darf den tun? der ihr Hemdchen mit einem Riss zerrei§en kann? der ihr Helmchen mit einem Schlag zerschlagen kann? der ihr €rmchen mit einem Dreh verdrehen kann? nein: der, der den Mond rot fŠrben kann, der! der kriegts! das ist doch ein MŠrchen des Westens! trotzdem!

 

 

 

 

zib schwestern

 

 

zu den drei schwestern

 

unter den Linden muss es wohl fabelhaft sein: dort wŠchst und gedeiht mein Bruder, mein Schwager, mein BrŠutigam und seine Freunde, sie haben dort gro§e GeschŠfte und viele Feiertage, Sonntag ist immer Freitag und die Leute kennen das Ÿ und das š von … wie …sterreich und von Ÿ wie Ÿbamoagn, ŸbaŸbamoagn oder speta gut genug um uns zu verstehen was denkst du Schwester? ach, ich denke an meine Fransen (Franzen?) meine ganzen BŸschel sind weg! (meine BŸrschel?) mein Kleid ist kurz, mein Haar ist lang, ich lebe wohl im †berschwangÉ (schwanger? Ÿberschwanger?) schwanger bin ich geh zur Ruh, É meine Schwestern singen einen dŠmlichen Singsang und ich verstehe nur die HŠlfte, kennst du nicht was Besseres?

Über den wolken

die Geschichte vom Teufelstauberl ist schnell erzŠhlt: es war einmal eines, das sprang vom Himmel auf den nŠchsten Boden, der da war, die Erde, von welcher es fortan kein Fortkommen fand. es nŠhrte sich von toten MŠusen, die ihm junge Leute aus dem †berfluss wegen des schšnen Gefieders herankarrten und ihm vor die StŠlle legten, die es jeweils bewohnte. das Tauberl schŠtzte diese Geste des †berlebenwerdens und revanchierte sich mit goldenem Gekreische: fŸr dich! danke sagte jeder, warf eine neue Maus und sagte: fŸr dich! danke sagte das Tauberl und kam mit dem neuesten Schrei: der Miederpaste! das ist fŸr dich, MŠdchen, danke sagte das MŠdchen, aber ich bin kein MŠdchen (so lernte man damals bestimmte Antworten auf bestimmte Phrasen ein) – aber danke, aber bitte, aber du musst es auch richtig verwŠnden! du musst es morgens und abends, Kintchen, du musst es morgends und abens auf dich so (zeigt so und so) schmirren! ja, aber, nur sso bekommst du schene schene schene Fligel! ja ok, aber ich habe schon diesen schšnen Schweif, siehst du, ja diesen Ratenschwanz hast du, oh! und du hast eine Rattenpastete! oh! du Ratenviech! du Taubenviech! (lŠngere Pause) du Taubenviech! (Pause) Taubenviech! (Pause) Taubenviech? (Pause) Taube? (Pause) Taube? (Pause) bist du taub? nein ich bin stumm sprachs und fiel um und die Menschheit kann noch immer nicht aus dem Fenster flattern! danke, das war ok!

 

 

 

 

zib parentula

 

an der parentula

 

ãFeindsinnigeÒ und ãGrobschlachtigerÒ, ãLohnsknechteÒ und ãSelbstenglischeÒ befattern sich mit ãUnselbstŠndigenÒ, ãMilchempfŠngernÒ und ãNebulantenÒ: kinder.

Adjutanten des Sozialversicherungssonderfonds fŸr das Fortbestehen des Altbestands: kleinkinder.

Sonderzonen und Weichteilige im Kšrpernahebereich: sÄuglinge, wicklinge.

saugen innerhalb deiner an dir: wurzelzeller.

haben den Beruf verlassen, um im Haushalt und Umgebung tŠtig zu sein: vÄter in der sonderzahl.

legen ihr Mandat zurŸck, um dem Sohn und – sollte es denn nštig sein – der Tochter nicht im Weg zu stehn: (keine zahlen).

lesen im Ratgeber: VŠter heute – VŠter morgen vom Frauenfu§ball: moderatoren, schweisser, u.Š..

erkennen im HopfenbŠuchle gute Hoffnung auf baldige Gesellschaft mit einer kleinen Person: ÜberraschungsvÄter.

haben den Kindsschuber immer dabei! lesen im Kindsschuber nach! packen auch KindsgefŠhrten in den Kindsschuber! packen alles hinein!: schubvÄter.

werden zur Mutter: wickelvÄter.

lassen den Kindsbart wachsen, an dem sich die kleinen Leute festhalten kšnnen: kindsbarttrÄger.

gewinnen jeden Streit fŸr die kleinen Tiere! sind am Tiertag und am Kindertag auf der Stra§e und verteilen BroschŸren: mÄnner fÜr tiere

sind im Normalfall besser als jede Frau, weil effizienter, sind im tŠglichen Ausnahmefall aber noch nicht so geŸbt: lÄssige vÄter.

suchen trotzdem eine FRAU, die im Notfall im Leben aushelfen kann: www.wennesdrŸckt.com.

 

 

 

zib kreuz

 

am kreuz

 

als der Christus am Kreuz hing, war ihm alles egal. er sah wilde, aber freundliche Tiere um sich, tote Tauben, wei§e MŠuse, (er glaubte sogar, welche davon in der Hand zu halten!) er sah bunte Blumen zu seinen FŸ§en toben und der Teufel, den er schon kannte, flŸsterte ihm gemeine Dinge ins Ohr: er solle doch ein bisschen zauberln und sich davontauberln widrigenfalls er sich leider gezwungen sŠhe, ihm, dem Christus, weitere MŠuse zu schicken und seine Tauberln, die Teufelstauberln, hŠtten auch schon was vorbereitet usw. usf. der Christus verstand nur die HŠlfte, er sah aber Leuchtzeilen # GET # RID # blinken # OF # YOUR #, Provo- # RELIGION # -Kasperltheater (so Šhnliches Zeug kannte er schon, aus der WŸste!), was soll das, dachte er, es reicht wohl, hier und heute endet der Anfang des Christentums, eine Epoche beginnt bei Null (=0), in wenigen Augenblicken zerrei§t der Vorhang im Tempel gefŠlligst genau nach Plan, da schert euch zum PAPA, es Tauberln, es kehre ein jeder heim zu den Seinen und denen # AMEN # ICH # SAGE # EUCH # hats der Herr immer noch gratis geschenkt, sprachs und hŠngte seinen teuren Geist dem nŠchstbesten Tauberl (ãthe casual passer-byÒ) ums Halserl, nahm die Seele untern Arm und machte sich davon. Ÿbrig blieben verdutzte GefŠhrten aus Flora und Fauna, die soviel dŽsinvolture wohl auch nicht vermutet hatten und nun am Widerwitz hockten und schmockten, den Geist in der Flasche berochen, nur um ihn nasewendend am Index verbotener DŸfte auf #1 zu reihen: ist tot und soll verwesen, gez.: G.R.O.Y.R. Inc..

 

 

zib alpen

 

in den alpen

 

wer untertauchen will, suche sich die Alpen. sie gebŠrden sich zackig gegen Feinde, eingetragene Alpenfreunde kriegen aber den Almenpass mit und schšnes Wetter je nach Stufe (Alpenalmenspazierer, Alpenbonusfreund, Alpenfuchs 1, Alpenfuchs 2, AlpentrŠger [+ Atlaskarte] und Alpensponsor; Auszeichnung auch erhŠltlich in weiblicher AusfŸhrung als Alpenalmenspaziererin, Alpenbonusfreundin, etc.) wer jemals an einem Abgrund hockte, wird die Alpen schŠtzen, sie bieten dem/r Verzweifelten AbgrŸnde sowie Perspektiven sonder Zahl, steile Aussichten, ruhige Lage, gute Luft. jetzt neu: eigene Frauenalmen bieten der modernen muslimischen Frau ungekannten Gebirgskomfort (Alpenbrille mit HIV-Schutz, Sonnencreme passiv alpin, Bleichefaktor 10, Alpenburka) sowie das Zuzelbusenprogramm (auch fŸr einheimische und BergbŠurinnen der Region Neue Alpe zugŠnglich): eingeborene Alpinistinnen bieten Eigengipfeltrainings (ãDer Berg in mirÒ) an, eingeflogene Victoristinnen veranstalten Win Ins (Arbeitstitel ãWeiberwille, WeiberwegÒ), Linguistinnen sprechen zum Thema ãEin Mensch schaut in seinen Spiegel, sieht, dass er schwanger ist und ruft sofort seine Freundin an.Ò weiters wieder am Programm: ãMohammed, Kevin & Co: mŠnnliche Vornamenwahl im eurasiatischen RaumÒ. abgerundet wird das Angebot durch einen Gastvortrag des Birminghammer Privatdozenten fŸr Misogynie und Knabenheilkunde: ãChoosing the Sex of your Baby. A New Scientific Reality!Ò, aus dem Klappentext: ãThe Ericsson Method for Male Selection Produces 75% to 80% Male Infants, Techniques for Female Selection are also available.Ó und weiter hei§t es da aus einem weiblich-indischen Textteil: Òi agree that it is to much to pay for this service and that some parents are desperate for a particular sex. but if desperate it will still be cheap to pay that amount especially in the Asian community for a male baby to keep the family it is pressure.Ó Óoh baby boy, bababa baby boy, dududu bababa baby boy, adubadubadubah oh... ah... adubah adubah adubadubadu bababa baby boy ...Ó (unknown Asian woman sings the baby boy blues, exit.)

 

 

 

zib lisa

 

ich heute / lisa

 

intro: wenn die Kinder grš§er sind, schlaffen sie oft auf offener Stra§e ein, winken einem fremden Auto und lassen sich weiterbringen, gŠhnen sich halbtot, kreischen bei drohender Gefahr laut auf, so dass laut auf- und erschrickt, wer auch immer erschrecken will. im Prinzip ist alles legal, alles egal aber auch wieder nicht: so finden sich klamme Kleine grš§ere Gršbere zum Verzehr von Alk u.€. u.a., das ist bekannt.

wenn die Kinder grš§er werden, finden sie sich ein neues Leben und einen neuen Traum. der begleitet sie durch den ganzen Tag durch die ganze Stadt und geht mit ihnen ins Bett, wo er sich breit macht und jede Deckung an sich rei§t, so als wŠre eigentlich er der Herr im Haus, wo er doch nur einen MondwŠchterschein besitzt: ãMondscheinwŠchter h.c.Ò keine gro§e berufliche Existenz lŠsst sich auf kalten Mondschein bauen, auf kalten Mondschwei§ kann der Arbeitgeber verzichten, auf Bartstoppel, Stoppellocken, Lippenstift: je nachdem, auf Schšnheit und Bivalenz der Person: je nachdem, auf hartes Hirn, weiche Busenteile: kommt darauf an und so entscheidet sich das Fortkommen einer Person als Person an den TŸren der Personenetagen und an den Eintrittspforten zum Personenbankett, zum Jungunternehmerinnen-preis z.B. ist zugelassen, wessen Geburtsurkunde deutlich weibliche ZŸge trŠgt, zur Abfahrt der Herren: echte Herren, so weit so unheimlich klar. zum Lebensvollvollzug zugelassen sind Herren (so und so) und Frauen sowie Karrierefrauen, daneben gibt es immer noch solche, die den Plural meiden, Gestalten des Nebenherrlebens, Extras, Etceteras, Singulars, die einzeln verkauft werden mŸssen, Einzelzellerzuschlag sousentendu.

ekstra: sum beshpil: wen die kinda sind sie gros, sie konnten ales sich urlauben: wonnen sie aleine oder nicht, shlafen aleine oder nicht, hare schnieden oder niht, kleida oder hose oder chins oder niht, fareb oder shvars veis, tag odr nackt, frau oda nicht frau, man oda niht man, kinda oda nit kinda, osteriech oda nicht ostereich, europa ode nicht eropa – das sie mussen aleine das wissen. wenn aba die kinda sind sie klein, dann ich sage so und so, sonst sie konten nie gros sein und auch gar nie nihs sich erlauben das ist so.

 

 

 

zib mona

 

ich heute / mona

 

wer auch immer heute verzagt, verzage nicht morgen, morgen kommt neue Ware herein, neue Kleider und ein neues Gesicht! neue Kaiser und neue Heere, neue Grenzen fŸr das Land und ein neuer Plan fŸr die Zukunft!

# 1: immer ein Ohr an der Zeit und eins an der Basis, so schupft man LŠnder und Kontinente Ÿber den Erdball, MŸnze zu MŸnze, Schein an Schein, so baut man den Schatz (das Reichtum), Grenze an Grenze, Haus an Haus, so baut man ein gro§es Land (den Landschatz), ein Imperium baut man so:

# 2: man nehme zwei rechte HŠnde und klebe sie fest aneinander (mit Gift!) und spreche die Worte TU FELIX AUSTRIA NUBE o.Š. laut hinaus ins neue Reich: das passt! so geschieht Mehrung, Nahrung fŸr mich und die meinen qua Landsfra§ und die gemeinen Geier, welche zur Nachzehr zum Landsaas blasen.

# 3: wer mit wem unter die Haube kommt, ist keine Frage der Haaresbreite oder des Eigenkšrpergeruchs, sondern ist vielmehr dem Reichsthema Grenzziehung unterworfen: Haben und Soll wird gewogen, dann die Bilanz gezogen (Hafen und Zoll belogen) und dann: die Ringe! und dann: Gewinn! Ackerland, Hinterland, Hochland, HŠuser und HŠfen, gold for the girl, cars for the boy, Jubel fŸr alle, Trubel fŸr das ganze Land.

# 4: wenn der Staatsvater sagt: das ist mein Kind und dieses ist nicht von mir, das ist meine Tochter und die ist aus einem andern Nest, dann lernen die sich kennen, die echte staatliche Nestlinge oder Nestler sind und die unstaatlich falschen erkennen sich auch als solche: Nicht-Nestlinge oder Nicht-Nestler, je nachdem.

# 5: hier und heute entsteht die Verfassung, sagt man, aber wo genau hier und wann genau heute, wissen Sie das?

 

 

 

zib europopo

 

am europopo

 

in den Europopo kommt man ganz schwer hinein, es ist grauslig und klebrig am Rand, es stinkt nach dem europŠischen Grind, aber sŸ§lich, leiblich und Glocken aus weiter Ferne. jedem, der ankommt, lŠutets hoch her, zur Ankunft am A und O der Welt. wer den Hintereingang nicht mag, mag hier fehl an der Party sein, der Haupteingang ist nŠmlich aus LuftschutzgrŸnden verwehrt und wird nur im Kussfall gelŸftet: das Goldschnuckerl hier kennt nur ein Gebot: das PASS Wort muss stimmen a), oder, wenn a) nicht, dann b) das JA Wort muss passen dem Goldschluckerl dort; auf Verlangen enthŠndigt das Paar dem Staat das Papier, welches besagt: 1) es lebe das Recht der Familie auf die Familie; 1A) es lebe das Recht des Mannes auf eine Putzfrau, (steht das geschrieben, fragen Sie wohl, nein, aber es liegt gelesenerweise vor); 1B) es lebe das Recht der Frau auf den Nutzmann, (und das? wo steht das geschrieben? lese nach u.a. bei: ABBA / Kanon / Europopularium Nord, u.€.). auf Zuraten von InformationszutrŠgern wird auch das folgende Flugblatt gepflŸckt und an der heimischen KŸchenkoje studiert:

 

 

 

 

 

 

zib europaradie

 

 

EUROPAPARADIE

 

 

herkommen

bevor du nicht herkommst, bleibst du wohl immer dort, wenn du hier herkommst, bleibst du wohl immer da, wenn du dann heimgehst, dann gehst du wohl fŸr immer heim. unter uns gesagt, bleibst du wohl immer der, wo du bist, wenn du nicht fortgehst und auf und davon heimfortdrehst, das ist klar.

 

heiraten

bevor du nicht eine heirat findest, brauchst du sonst gar nichts suchen, das du eh nicht findest, arbeit oder ein blindes vermšgen. ohne vermšgen allerdings bleibst du reglos dein leben lang und die wšlfe werden dich fressen, tust du nichts dergleichen wie: eine heirat finden.

 

hierbleiben

wenn du sie dann gefunden hast, dann heisst es hierbleiben und dich nicht von der einmal bezahlten stelle rŸhren, rŸhren und rŸhren und kŠuen und wiederkŠuen und hausen und wiederhausen und einen bezahlten job am leben finden, diesen bis zur neige lehren und heimkehren und wieder heimkehren.

 

 

 

zib nos

 

am nos

 

ein jeder hat sein Nos zu tragen und im Notfall einzuwickeln in ein Plastikpapier oder in sich selbst. wer das Nos nicht tragen kann, legt es fŸr einen kurzen Moment vor sich hin und bespricht die Lage mit Freunden. sind die Freunde nicht erreichbar, wendet man sich ans Nos selbst: und spricht: Nos, Nos, Nos, was ist los? darauf wird das Nos entweder gar nichts antworten oder im Tropfentakt ein wenig von einer durchsichtig-viskosen FlŸssigkeit absondern (ães schwimmt in sich!Ò) und kurz gehackte oder lang gezogene Schnieftšne von sich geben. es fŠrbt auch sich seine Umgebung ein wenig ein (mit Rot!). du wei§t nicht recht Bescheid, wie du dann vorgehen sollst (ãdu schwimmst selberÒ) und findest in der Schnelle diese oder jene Solution, die du dem Nos anvertraust oder in es hineinpumpst, vorsichtig. auf die lange Dauer kannst du das Nos aber auch nicht liegen lassen, es erhŠlt Druckstellen und wunde Seiten so, du musst also noch schneller werden im Handeln. im Allgemeinen hilft es, wenn du dich einem Abgrund nŠherst und dich schlie§lich ganz an die Kante bewegst und dann: nimmst du das widerspenstige Nos und hŠngst es die freie Luft hinunter (ãabhŠngen lassenÒ), so erhŠlt es die gewŸnschte Freiheit und den vom Nosbesitzer gezielt angestrebten Freiheitsschock: Hilfe! Sos! Sooos! wird es rufen und da bist du zur Stelle, wickelst das Nos um die Finger und hallelujah! trŠgst es mit dir davon.

 

 

 

zib suessholz

 

am sÜSSholz

 

   wenn keine Frau zur Stelle ist, muss man sich mit der Kunst begnŸgen, wobei: es schšne KŸnste gibt und attraktive, blonde und rosarote und jugendlich blŸhende (aber nicht welkende), scheu-schŸchterne wie extrovertierte KŸnste, Show-Kunst, Haus-Kunst, Putz-Kunst, u.s.v.a.m. – am Kunstmarkt da haben sie alle.

   wenn keine Kunst hingegen zur Stelle ist, muss man zu Frauen greifen: zeitgenšssische, informelle, moderne Frauen, junge, wilde, brutale, abstrakte und gegenstŠndliche Frauen, Concept und Guerilla Girls, soziale und politische Frauen u. s. v. a. m.

   die Frage nach Alternativen stellt sich in dem Moment, in dem weder noch vorhanden oder in zumutbaren Minuten erhŠltlich scheint: keine Frauen, keine Kunst – was tun. das weite Feld der Restgesellschaft erscheint am Horizont: die Welt als Ganzes, das Leben als solches, die Menschheit im Kollektiv: homunculus mundi hei§t der Titel, gespielt wird tŠglich, stŸndlich endet der Kartenverkauf im Chaos, Tickets liegen lose umher, RestplŠtze mit eingeschrŠnkter Sicht und schlechtem VerstŠndnis, Ÿberhšhte Preise an den Kassen, GedrŠnge, Geschiebe, Keilerei, ein grausigs spectaculum bietet sich dem, der will, der, der mšchte, denen, die nichts Besseres finden und den andern bieten sich immer noch dar: Frauen und Kunst (s.o.).

 

 

 

Postkartenbooklet als Katalog zur Ausstellung von Zeichnungen von Stefanie Wuschitz, Juni 2006, Texte: ND 2006