Seil & Faden, Schnur & Strick
alter Konnektivistentrick
Seil & Faden, Strick & Schnur
sind Striche in der Landschaft nur
Strick & Schnur & Seil & Faden
Handwerkszeug von Mutters Gnaden
Strick & Faden, Schnur & Seil
alles nur fŸr Simone Weil
Zu
Konnexion 1
Beispiel 1:
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geg.: Mutter
1 (M1), Mutter 2 (M2), Tochter 1 (T1) und
Tochter 2 (T2);
sowie M2 = T1
ges.: Konnexion
1
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Lšsung:
M1
: M2 = T1 : T2 bzw.
M1
: T1 = M2 : T2 (da M2 = T1) [1]
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Am Seil entlang hantelt sich, wer des Auf- und Abflugs
nicht mŠchtig ist. Denn die Schwerkraft kennt keine Gnade. Wer zum Erdvolk
zŠhlt, braucht Handwerksburschen oder ist selber einer, um Witze mit der
Schwerkraft zu treiben. Schwer wie nur selten was sind z.B. gro§e GebŠude, z.B.
Kirchen. Damit diese von Geist & Gnade besprengten Massen nicht von dannen
schweben, mŸssen sie von Zeit zu Zeit angekettet, bzw. gefesselt werden. Dies
wird von sog. FesselungskŸnstlern bewerkstelligt. Sie klettern unters Dach und
verbinden die Kolosse mit dem Erdenreich und/oder dem Totenreich. Bei o. a.
Verbindung (Konnexion 1) wurde eine tote Person hervorgehoben, nur weil sie die
Mutter der KŸnstlerin war. Die KŸnstlerin versuchte dies zu rechtfertigen,
indem sie die Fesselungsaktion als Hommage titulierte und dies mit einem
dritten M (fŸr die Mutter Maria) in dem Wort (HomMmage) deutlich unterstrich.
Fesselungshilfsmittel waren gelbe Seile, eine Nadel und conkolossale
Hommage-Lettern aus Holz, an denen das geistige Zentrum Maria Saals angekettet
war. Nach Beendigung der Kirchenhaft wurden die Hilfsmittel an das ehem.
Wirkungszentrum der Mutter Maria Ÿberstellt und ebendort im benachbarten Feld
zur Aufstellung gebracht und mit ebenselbem gelben Seil am Mutterhaus
befestigt. Nadel und Faden bedeuten dem VorŸberfahrenden die dem Hause
zugehšrige Profession: ein Schneiderhaus ist es, aus jeder Luke lŠuft ein
Faden, vom Giebel bis zum Boden, in dem die Hommage verankert ist auf Teufel
komm raus. So fliegt es nicht davon sondern ist der ganzen Gemeinde ein ãHIC
CONNEXITÒ in XXL.
Zu Konnexion 2
Beispiel 2:
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geg.:
Raum +
FŸlle
ges.: Entschaffung,
resp.: Konnexion 2
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Lšsung:
Man nehme eine gro§e Portion Schwerkraft, etwas Gnade, sowie geeigneten
Raum, Glas, Alu und ein rei§festes Seil, mische dies in geeigneter Weise
(biegen, brechen, kippen, gleiten) und kontaktiere rechtzeitig sŠmtliche
einschlŠgige Redaktionsstuben zur Bewerbung des Kuchens, zur Eršffnung mit
etwas Weihwasser betrŠufeln – fertig.
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Zur zweiten Konnexion ist zu sagen, dass auch hier,
wie bereits im ersten Fall, ein Kirchenraum zur Verspannung gelangt. Nichts
spricht dagegen, an Orten der wuchernden Bildlichkeit, Linien zu ziehen und
Schrift in den Raum zu stellen. Linien ziehen, auf denen die Englein seiltanzen
kšnnen, lose Verben, blo§e Nomen, die keinen Schaden anrichten und nichts
behaupten, was dann niemand einlšsen kann. Das ist ein gro§er Verdienst von
Worten, nichts zu versprechen[2],
allerdings werden auch keine bereits geleisteten Versprechen demontiert.
ãASSUMPTA EST MARIA GAUDENT ANGELIÒ fŸgt sich gut ein zwischen die Schwerkraft
und die Gnade, aber wird es gekippt, gebogen, gebrochen oder einfach begleitet?
Auch hier spielt eine Mutter Maria mit, dies eine Konnexion zu Konnexion 1.
Linierte RŠume mit einigen Worten auf den Saiten sind minimal-invasive Methoden
des Kommentars, nicht aber der Kritik, und bedŸrfen keines weiteren
(Kommentars). Dementsprechend sei ãSchwerkraft und GnadeÒ, der
begriffsspendende Sammelband der Aufzeichnungen der hommagierten Person, Simone
Weil, eine ãvon katholischer Interpretation gelenkte tendenzišse AuswahlÒ, bei
der die ãradikale Kirchenkritik ausgeblendetÒ worden sei.[3]
Simone Weil bezeichnete sich selbst als ãChristin au§erhalb der KircheÒ. So
sind die Verweise in den Au§enraum in Pfeilform auf Polyvoile gesetzt und
verlangen nach Verfolgung.
ˆ www.warum-darum,weil.aus
ˆ www.weshalb-deshalb, weil.ende
[1] The future is made of the same stuff as the present (Simone Weil)
[2] It is not up to us to believe in God, but only to not grant our love to false gods (Simone Weil)
[3] Cornelius Hell: Simone Weil – linke Denkerin, ungetaufte ãkatholischeÒ Mystikerin – lebte radikal und in Extremen. Zum 60. Todestag in: Die Furche vom 22.08.2003.
in: Meina Schellander: Konnexionen. Temporäre Installationen im öffentlichen Raum in Kärnten und Wien 2007-08, Katalog 2010, S. 35 + 55.